Miteinander kommunizieren

... und was wirklich Zuhören damit zu tun hat.

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Kommunikation ist mehr oder weniger in allen meiner Beratungen ein Thema – ob Team- oder Einzelberatung. Wir alle wissen theoretisch schon viel darüber. Doch im Alltag scheitern wir und erleben uns immer wieder in Gesprächssituationen, in denen mehr Gegeneinander als Miteinander erlebbar wird.

Woran liegt das?

Ich denke, dass wir zu wenig gut und genau zu- und hinhören. Stattdessen sind wir oft schon wieder bei unseren eigenen Gedanken und Gefühlen und damit Meinungen und Überzeugungen, die wir entgegnen oder zumindest ergänzen wollen. Was dadurch geschieht ist, dass wir inhaltlich, sachlich oft gar nicht alles hören, geschweige denn, den gefühlsmäßigen seelischen Aspekt der Botschaft erfassen. Was schwingt dabei mit und sagt mir manchmal mehr als 1000 Worte? Für diese Wellenlänge gilt es die Antennen auszufahren und auch darauf dann einzugehen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass ich keine andere bzw. meine eigene Meinung haben und danach äußern darf oder soll. Es geht dabei wie so oft um das Wie. Und manchmal ist vielleicht sogar ein Zurückhalten der eigenen Meinung einem Miteinander zieldienlicher. Auch das ist möglich.

Was braucht es außer Geduld und ein gutes Gehör für genaues Zuhören?

Die Geisteshaltung der Toleranz. Tolerant sein heißt, auch die Freiheit des Gedankens der anderen zu achten. Rudolf Steiner weist so schön darauf hin, dass wir es als rüpelhaft erleben, wenn wir jemanden anderen von seinem Platz, den er eingenommen hat, wegschieben. Tun wir dasselbe in Gedanken (jemandem seinen Standpunkt nehmen), fällt uns nicht auf, dass dies unrecht ist. 

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen und erinnere mich, täglich das Zuhören zu üben. Denn Übung macht den Meister.

 

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